Mit der Stromversorgung ist das ohne Campingplatz eine etwas schwierige Sache. Der Bericht zu gestern kommt deshalb erst jetzt. Gestern hatte mein Handy keinen Saft mehr.
Falls E-Mails unbeantwortet bleiben sollten, bitte ich das aus diesem Grund zu entschuldigen.

Auf der Erddeponie habe ich niemanden gestoert, es blieb eine windige aber ansonsten ruhige Nacht. Nur der Vollstaendigkeit halber sei erwaehnt, dass es trotz des passenden Namens auch in Campanas keinen Campingplatz gegeben haette.

Die Fahrt begann erst ziemlich locker. Mit Rueckenwind ging es bis Mittag in das Tal des Ebro hinab. Danach begann die Steigung. Bis zum Etappenende ging es staendig bergauf. Mal nur mit 1-2 %, dann wieder richtig steil. Es schien nur die eine Richtung "nach oben" zu geben.

Die Landschaft hier ist etwa so, wie man sie von Western-Filmen kennt. Wenig Baeume, meist nur rot-braune Erde soweit das Auge reicht. Zwar gibt es fast ueberall Felder, allerdings sind diese bereits abgeerntet. Gruene Flecken sind somit selten zu sehen.

Vielleicht erinnern sich manche noch an meine Worte waehrend der ersten Wochen der Tour: von "trocken und staubig" war da die Rede. Besser koennte ich das Wetter von gestern nicht beschreiben. Die Sonne brannte fast den ganzen Tag auf mich herunter und die trockene Erde wirbelte wegen des Windes durch die Luft. Ich konnte trinken soviel ich wollte, der Hals war sofort wieder staubtrocken. Was ich gestern getrunken habe, haette in Norwegen fuer mindestens drei Tage gereicht.

Die Waesche haelt es gluecklicherweise ebenso. Hier trocknet nachts mehr als waehrend des Nebels in Frankreich in zwei ganzen Tagen.

Da waehrend der kompletten Etappe kein Campingplatz zu sehen war, hoffte ich abends gar nicht erst auf so viel Glueck. Nahe des Industriegebiets von Agreda gab es am Ende einer langen Sackgasse ein brauchbares Plaetzchen, auf dem ich die Nacht verbracht habe.