Der Tag begann nicht sehr vielversprechend mit Regen. Dieser hielt zwar auch bis Mittag an, war aber nur so schwach, dass mein geliebtes gelbes Trikot nicht zum Einsatz kommen musste. Nachmittags wurde die Wolkendecke immer lueckenhafter, ab und zu schien gar die Sonne. Auf das Wetter bezogen also ein ganz passabler Fahrrad-Tag.

Zuerst machte ich einige Kilometer Richtung Norden auf der E8, diese wurde mir dann aber bei Porti trotz des breiten, fuer Mofas und Fahrradfahrer gut nutzbaren Seitenstreifens etwas zu voll. So bog ich nach Westen ab, um entlang der Kuestenstrasse etwas ruhiger unterwegs zu sein.
Erwartungsgemaess kam ich dort nicht ganz so schnell nach Norden, die Fahrt war aber wesentlich entspannter. Leider sieht man auch auf der kuestennahen Strasse das Meer nicht, aber man kann nun mal nicht alles haben.
Denke ich an die Kuestenstrasse mit dem wunderbaren Ausblick zwischen Genua und Nizza zurueck, faellt mir immer auch der viele und hektische Verkehr ein. Muesste ich waehlen, ich wuerde der finnischen Variante den Vorzug geben.

In Merikarvia gibt es einen Campingplatz, der schon knapp 30 km vorher ausgeschildert wird. Dieser wurde mein heutiges Etappenziel.

Schoen gelegen, wieder direkt am Meer, sitze ich dort gerade auf einer Bank, esse zu Abend (der gekaufte Kartoffelsalat schmeckt uebrigens grauenhaft) und geniesse den Ausblick.

Es kam auch noch ein weiterer Fahrradfahrer mit aehnlicher Beladung wie ich auf den Campingplatz. Ich und mein Fahrrad standen keine 10 m von ihm entfernt, er machte aber keine Anstaende, meinen Gruss zu erwidern. Auch zog er ein Gesicht bei allem was er tat, als wuerde es ihm nicht sonderlich Spass machen. Als ich heute Morgen, zugegebenermassen etwas spaeter als gewoehnlich, aus dem Zelt kroch, war keine Spur mehr von ihm zu sehen. Komischer Kauz, sind die Fernradler untereinander doch sonst sehr kontaktfreudig.