Wie fast immer auf Campingplaetzen, kam ich gestern etwas spaeter los, als bei einer wild gecampten Nacht.
Ich hatte bei der Abfahrt die Wahl entweder den bekannten Weg zurueck zur Hauptstrasse zu nehmen, oder weiter in den Bergen zu radeln und erst 40 km weiter wieder auf meine eigentliche Strecke zu stossen. Da mir die Sierra de Alcaraz gut gefiel, entschied ich mich fuer die zweite Variante.

Als ich etwa die Haelfte der Etappe hinter mir hatte, wurde es nach vielen Tagen das erste Mal wieder richtig flach. Schoenerweise blieb das fast die ganzen restlichen Kilometer so. Ein wenig Rueckenwind tat das Uebrige.

Campingplatz kam wie erwartet keiner, also bog ich kurz vor Sonnenuntergang nahe Casas Ibanez in einen Feldweg ein und folgte ihm mehrere hundert Meter. Ich entdeckte etwas, das wie ein Damm aussah, der ebenso an der Nordsee haette stehen koennen. Er reicht so weit mein Auge sehen kann, ist mehrere Meter hoch und hat oben eine vielleicht vier Meter breite Flaeche. Was dieses Bauwerk bezwecken soll, ist mir schleierhaft. Auf beiden Seiten des Damms liegen Felder - und oben darauf liege momentan ich.

Schon beim Aufwachen heute Morgen fuehlte sich das Zelt an wie eine Tropfsteinhoehle. Ein Blick ins Freie verriet mir dann warum: Draussen haengt eine dicke Nebelsuppe in der Luft. Man sieht keine 100 m.
Das schmaelert meinen Drang zum Aufbruch ganz erheblich. Mal abwarten, vielleicht kaempft sich in den naechsten ein oder zwei Stunden die Sonne ihren Weg durch die Nebelwand.