Knapp 30 km waren heute Morgen noch zu radeln, bis ich wieder Anzeichen von Zivilisation zu sehen bekam. Zudem wurde die Strasse wieder besser zu befahren, auch wenn es heute erneut nicht einen flachen Kilometer gab. Rauf oder runter, etwas anderes gibt es hier scheinbar nicht.

Landschaftlich muss sich die Etappe nicht weit hinter die von gestern einordnen. Zwar waren heute immer wieder einige eher langweilige Abschnitte dabei, das Gebiet um den "Embalse de Garcia da Sola" hielt aber auch einige Leckerbissen bereit. Die vielen Fluesse schlaengeln sich wie durch einen Grand Canyon hindurch, bevor sie in den See fliessen. Ich hoffe, die Natur bleibt auf meiner Strecke weiterhin so faszinierend. Das Radeln macht in solch einer Umgebung gleich noch mehr Spass.

Dass ich die Etappe heute schon so frueh beendet habe liegt daran, dass ich auf dem naechsten Streckenstueck keine weiteren Campingplaetze weiss. Laut meiner Karte kommen erst suedlich von Cordoba weitere offizielle Campingmoeglichkeiten.
Deshalb habe ich heute die Chance genutzt, um nochmal zu duschen und um Strom zu tanken, bevor wieder ein oder zwei Naechte in der Wildnis angesagt sind.

Als ich hier am Campingplatz ankam, waren noch ein paar Wohnwaegen auf dem Areal verteilt. Inzwischen bin ich der einzige Gast. Viel los ist auch auf den spanischen Plaetzen nicht. Ich bin aber positiv von der Sauberkeit der Sanitaereinrichtungen ueberrascht. Meine Befuerchtung, dass es suedlich zunehmend dreckiger wird, trifft bisher nicht zu. Abgesehen von den schlechten Erfahrungen in Belgien hat sich im Tourverlauf noch kein Land mehrere grosse Ausrutscher geleistet.

Was mir schon in den Pyrenaeen gut gefallen hat und was auch in Spanien weiterhin schoen anzusehen ist, das sind die vielen Raubvoegel am Himmel. Ich haette mir vorher nicht vorstellen koennen, was daran interessant sein soll. Inzwischen beobachte ich sie aber richtig gerne und haeufig, egal ob auf dem Rad, waehrend der Rast oder wie hier auf dem Campingplatz.
Wenn sie nur durch die Luft gleiten, sieht das schon majestaetisch aus, wenn sie sich dann auch noch balgen, geht es richtig zur Sache.