Wer heute meine Route verfolgt, koennte meinen, ich sei mir nicht sicher gewesen, wo ich eigentlich hin wollte. Der direkte Weg von Pau nach St. Jean waere aber ganz schoen huegelig gewesen. Da die Tage inzwischen sehr kurz sind und ich bei Dunkelheit eher ungern fahre, bin ich mir nicht sicher, ob ich den direkten und eigentlich kuerzeren Weg ueberhaupt an einem Tag geschafft haette.
Ich entschied mich die Strecke nach Westen entlang des Flusses Gave de Pau zurueckzulegen und danach nach Sueden abzubiegen. Nach etwa 75 flachen Kilometern liess ich das Flusstal hinter mir zurueck und brauchte dann fuer die restlichen 60 Kilometer eine ganze Weile laenger als fuer die zuvor gefahrene weitere Strecke.
So eben wie der erste Teil der Etappe verlief, so huegelig war die zweite Haelfte.

Die Pilgerwege nach Compostella, zum Grab des heiligen Jakob, fuehren ja auf vielen verschiedenen Strecken quer durch Europa. Spricht man aber von DEM Jakobsweg, meint man meist den hier in St. Jean beginnenden Teil. Entsprechend touristisch ist der Ort gestaltet. Vielleicht war es nicht die schlechteste Entscheidung, den Jakobsweg nur kurz zu befahren. Nach Pamplona werden sich unsere Wege bereits wieder trennen.

Das Wetter war heute erneut spitze. Erst als ich gegen 18:30 Uhr in St. Jean ankam und die Sonne gerade hinter den Bergen verschwand, zogen Wolken um die noch etwas suedlich von mir liegenden Bergspitzen auf. Inzwischen sind auch hier keine Sterne mehr zu sehen. Der Campingplatzbesitzer warnte mich, dass es morgen frueh neblig sein wuerde.
Besser als Regen waere das allemal. Schade waere es natuerlich trotzdem, wenn ich morgen bei meiner letzten Bergfahrt in den Pyrenaeen auf den Fernblick verzichten muesste.