Wie vorhergesagt, regnete es gestern. Gegen Mittag kam ich aber auch in den Genuss ein paar trockener Stunden, erst abends setzte der Niederschlag wieder ein.

Als ich in Glueckstadt die Elbe per Faehre ueberquert hatte, war es schon etwas daemmerig und meine Lust, die Fahrt nach Bremerhaven bei Regen, Gegenwind, mit einem eiernden Hinterrad und dann auch noch bei Dunkelheit fortzusetzen, war aeusserst gering. Die Entscheidung fiel also fuer die Schiene. Leider war der naechste Bahnhof in Stade auch noch 30 km entfernt, er lag aber guenstig in Windrichtung.

Auf der Faehre traf ich Martin, der gerade von einer Rucksackreise in Norwegen kam und seine letzen Kilometer heimwaerts auch auf dem Fahrrad bestreitet. Da er noch keine genaue Planung fuer die Nacht hatte und auch kein Zelt mit sich fuehrte, schloss er sich spontan meiner Route an und so standen wir dann gegen 21:30 Uhr am Bahnhof in Stade. Die einzige Verbindung haette mich ueber Hamburg gefuehrt und dabei haette ich drei mal Umsteigen muessen. Umsteigen mit einem voll bepackten Reiserad ist kein besonderer Spass, also entschied ich mich fuer die komfortablere Variante (nur 1x Umsteigen) am naechsten Morgen um fuenf Uhr.

Ein Schlafplatz fuer die Nacht war schnell gefunden. Direkt neben dem Bahnhof stand ein Parkhaus, in dem wir es und gemeinsam auf der obersten ueberdachten Etage bequem machten. Ein Bediensteter eines Sicherheitsunternehmens drehte nachts mit dem PKW eine Runde durch das Parkhaus. Nach dem Hinweis, wir haetten um fuenf Uhr einen Zug zu erwischen, wuenschte er uns noch "viel Spass" und verschwand wieder.
Der Schlaf haette tiefer und die Nacht laenger ausfallen koennen, aber wir lagen trocken und mein Weg zum Bahnhof war kurz, was am Ende mehr zaehlte.

Ich sitze gerade im Zug irgendwo zwischen Buxtehude und Bremerhaven. Dort angekommen, moechte ich moeglichst flott mein Zelt auf dem Campingplatz aufschlagen, mein Gepaeck ablegen und dann mein Fahrrad an geeignete Haende uebergeben.