Heute Morgen standen mein Zelt und Fahrrad etwas ungeschickt vor einem Bootstrailer, aber der Boden war eben dort am wenigsten huegelig. Durch den Regen blieb ich wieder lange im Zelt, bis ich Schritte kommen hoerte und ich durch die Zeltwand von einem Mann auf norwegisch angesprochen wurde. Ich oeffnete das Zelt und gab zu verstehen, dass ich nur Englisch spreche, was er aber widerum nicht konnte. Er signalisierte mir freundlich, dass der Bootstrailer gebraucht wird. Ich pellte mich aus dem Zelt und machte mich daran es abzubauen. Sofort signalisierte er hektisch, ich solle das bleiben lassen. Etwas verwundert schaute ich dann zu, wie er mit zwei weiteren Maennern und einem Traktor den Trailer kompliziert um mein Zelt herummanoevrierte. Die drei schienen richtig Spass dabei zu haben.
Da ich eh schon im Regen stand beschloss ich danach mein Lager abzubauen und aufzubrechen. Als ich vor dem Zelt im Stehen fruehstueckte, schrie mir einer der Maenner auf englisch zu, ich solle mich zu ihnen in ihren hoelzernen Pavillon setzen und einen Kaffee mittrinken. Das Erste nahm ich gerne an, den Kaffee lehnte ich dankend ab. Nach einer Viertelstunde brach ich dann wieder auf, die Unterhaltung war durch die Sprachschwierigkeiten nicht sehr ergiebig.

Ich hatte erwartet, bei Bedarf des Trailers unsanft vertrieben zu werden, stattdessen werde ich zum Kaffee eingeladen. Die Norweger sind wirklich ein ausgesprochen nettes Voelkchen.

Das Wetter meinte es nicht so gut mit mir. Es regnete auch bei meiner Abfahrt noch, waehrend der weiteren Fahrt war es ebenfalls nur selten trocken.
Es galt einige hundert Hoehenmeter zu bewaeltigen, dann kam die Abfahrt nach Ifjord, wo ich am Campingplatz die Fahrt beendete. Inzwischen wechseln sich Regen und Sonne ab, fuer morgen ist es trocken vorhergesagt - fuer heute war es das allerdings auch.

Der Campingplatz ist fuer mich unguenstig gelegen. Gerne waere ich noch etwas gefahren, aber es gibt in der Naehe keinen anderen und nach zwei Tagen wildes Campen war eine Dusche zu verlockend. So kam es heute also zu einer aeusserst kurzen Fahrrad-Etappe.

Auf dem Campingplatz gibt es nur ein einziges Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen: ein Wohnmobil aus Augsburg.