Endlich wieder mal ein komplett regenfreier Tag. Morgens sah es noch nicht so gut aus, aber als ich Namsos nach 25 km erreicht hatte, war der Himmel mehr blau als weiss. Kurz nach der Stadt spannte ich meine Waescheleine auf und trocknete die Waesche, die in der Nacht nicht ganz trocken geworden war. So kam ich zu einer fast zwei Stunden dauernden Rast.

Als ich spaeter von der R17 auf die R715 fuhr, wurde es durch die vielen steilen Anstiege anstrengend. Zum Ausgleich nahm der Verkehr rapide ab. Es war kaum mehr ein Auto zu sehen.

Entlang der R715 gibt es viel Landwirtschaft. Diese war indirekt auch der Grund, warum ich nicht ueber Osen hinaus fuhr. Das Staedtchen ist fuer viele Kilometer die letzte mir bekannte Einkaufsmoeglichkeit und durch das warme Wetter ging mir das Wasser aus. Weiter noerdlich trank ich einfach aus den Baechen, aber durch die viele Landwirtschaft verzichte ich in dieser Gegend lieber darauf.
Von der Strasse aus eine geeignete Uebernachtungsstelle auszumachen, die von der Strasse aus nicht einzusehen ist, ist logischerweise nicht immer leicht. Bei Dunkelheit von der Strasse aus eine Uebernachtungsstelle zu finden, die selbst bei Tageslicht nicht von der Strasse aus eingesehen werden kann, ist schier ein Ding der Unmoeglichkeit. Ich war also ueber das gezwungenermassen fruehe Etappenende nicht nur ungluecklich.

Unmittelbar nach dem Ortsende von Osen sah ich etwas entfernt von der Strasse eine passende Flaeche zum Uebernachten auf einem abgeernteten Feld. Auf der Wiese nebenan graste ein Pferd, das sich auf den zweiten Blick als Elch zu erkennen gab.
Ich wurde zwar kritisch beaeugt, wurde aber schliesslich von ihm ignoriert, die Entfernung betrug immerhin noch um die 150 m.
Ich stoerte mich auch nicht an seiner Anwesenheit und baute an der gesichteten Stelle mein Zelt auf.